Juden in Berlin

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Judentum und Israel
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Dieser Gründungsaufruf erschien ab Mitte Dezember 1989 in fast allen DDR-Tageszeitungen (Hier: ND1989)

Vor 15 Jahren in Ostberlin

Von Andreas Poetke

Am 22. Januar 1990, es war ein Montag, lud die Ostberliner Jüdische Gemeinde in den Kulturraum Oranienburger Straße, später der Küchentrakt des inzwischen geschlossenen Restaurants »Oren«.

Grund für die dann überfüllte Veranstaltung im Rahmen der »Wir-für-uns«-Gruppe war der Titel »Der Jüdische Kulturverein stellt sich vor«. Im Veranstaltungsplan der Jüdischen Gemeinde Berlin (DDR) für Januar 1990 konnten die Gemeindemitglieder auch lesen, es bestehe »gleichzeitig die Absicht, vielleicht eine Städtepartnerschaft zwischen unserer Gemeinde und einer Stadt oder einem Kibbuz in Israel anzustreben.«

In der nächsten, der Pessachausgabe des Nachrichtenblatts des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR (März 1990) hieß es dann: Am 22. Januar 1990 gründete sich der Jüdische Kulturverein der DDR. Im Kulturraum der Berliner Gemeinde trafen sich interessierte Bürger jüdischer Herkunft und Gemeindemitglieder, um über die Ziele und Vorhaben des Vereins informiert zu werden.

Zahlreiche Briefe aus der gesamten DDR hatten zuvor gezeigt, dass es in vielen Orten Bürger jüdischer Herkunft gibt, die an einer Mitgliedschaft interessiert sind. Der Kulturverein steht allen in der DDR lebenden Bürgern aus jüdischen Familien und ihren Angehörigen offen und ist an der Zusammenarbeit mit Personen und Organisationen interessiert, die sich mit der Geschichte und Gegenwart des Judentums beschäftigen. Er strebt Kontakte zu jüdischen Gruppen und Organisationen in aller Welt, besonders in Israel, an. Alle waren aufgekratzt, doch niemand ahnte, was wir damit in Bewegung setzten. Verbandsvorsitzender Sigmund Rothstein und Gemeindevorsitzender Dr. Peter Kirchner freuten sich, dass es nicht um Spaltung, sondern um die Stärkung jüdischen Lebens in der DDR ging.

15 Jahre JKV:
Im richtigen Moment am richtigen Ort
Der JKV schrieb im richtigen Moment am richtigen Ort an der jüdischen und an der politischen Alltagsgeschichte mit. Inzwischen hat sich in Berlin das jüdische Leben vervielfacht; vieles, was auch der JKV angestoßen hat, ist selbstverständlich geworden. In und außerhalb jüdischer Projekte warten neue Herausforderungen. 15 Jahre Erfahrung sind dabei ein gewaltiger Reichtum...

[Jüdischer Kulturverein - Berlin]

 

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