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Rede von Ludwik Krasucki:
Zum 59. Jahrestag des Ausbruchs 
des Warschauer Ghettoaufstandes

19.04.2002

Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Gäste, Kolleginnen und Kollegen.

Wir ehren heute eine Tat vor 59 Jahren, in der Heldentum mit Verzweiflung und Kampfeswille mit Todesverachtung verflochten waren. Der Aufstand im Warschauer Ghetto ist eine historische Tatsache, zu deren wissenschaftlichen und allgemeinen Interpretationen, etwa zu der hervorragenden Arbeit von Barbara Engelkind und Jacek Leociak Przewodnik po nieistniejącym mieście”[1], ich mir nur zwei Feststellungen hinzuzufügen erlaube: Wenn wir die lange Liste der Aufstände auf polnischem Gebiet betrachten, erhoben sich zum Kampf nur dieses einzige Mal ausgemergelte Leute, die täglich dem überwältigenden Druck der Enthumanisierung, der Einsamkeit, dem mit der Genauigkeit eines Apothekers durchgeführten Massenmord ausgesetzt wurden. Der tragischste der polnischen Aufstände war der Januar-Aufstand[2]. Wir schauen uns die Zeichnungen von Grottger[3] an: den Aufständischen verabschiedet seine Mutter, segnet sein Vater und verabschiedet sein Mädchen. Diejenigen, die im Warschauer Ghetto zum Kampf antraten, hatten weder Vater noch Mutter und kein Mädchen, sie alle waren in Treblinka umgekommen. Eine Handvoll von Verzweifelten offenbarte sich als hervorragende Soldaten. Dem Feind wurden Verluste beigebracht, die schwerer waren als aus den Kräfteverhältnissen zu erwarten gewesen wäre. Meisterhaft nutzten die Aufständischen die Örtlichkeit des Kampffeldes. Den zukünftigen Warschauer Aufständischen[4] zeigten sie den Weg durch die Abwasserkanäle, und wie in den legendären Termopylen[5] haben sie sich dem Feind nicht ergeben. Zugleich schufen diejenigen, die sich entschlossen, dem Herrgott zuvorzukommen[6], für die Zukunft ein Zeichen, ein Symbol, ich bezeichne es als „Mythos“ im besten Sinne dieses Wortes. Es ist kein leichtes Symbol. Den Polen stellte es die drastische Frage, die Jan Błoński[7] in seinem berühmten Artikel „Biedni Polacy patrzą na getto”[8] mutig formulierte. Eine Gruppe von Leuten, die ihre Identität in Israel formuliert, stellte der Tatsache des Aufstandes eine These gegenüber, die besagt, dass erst der neue Staat im Stande war, die willenlosen Opfer in kämpfende Soldaten umzuwandeln. Der Diaspora auf der anderen Seite des Ozean stellte und stellt das Symbol eine Frage: Habt ihr alles getan, um die Maschinerie der Vernichtung wenigstens zu verlangsamen? Die Antworten auf solche Fragen sind sehr schwierig. Das Symbol lebt doch, es kehrt zurück, erreicht neue Generationen, inspiriert Kunstwerke, durchdringt die Lektüren, verbreitet sich auf der ganzen Welt. Für uns Veteranen ist der Aufstand im Ghetto gleichzeitig ein Zeugnis der Kämpfe von Juden von September 1939 bis Mai 1945, der Kämpfe von Soldaten und Partisanen, von Infanteristen und Panzersoldaten an allen Fronten, an denen die Truppen mit dem Adler[9] auf der Mütze kämpften. Es gab mehr mit Gewehren während des II. Weltkrieges kämpfende Juden als tschechische, slowakische, belgische, niederländische und norwegische Soldaten zusammengerechnet. Schämen wir uns nicht, die tapfersten Frauen und Männer mit „gefährlichem Aussehen“, die mit ihren Fallschirmen in den Staat, in dem die Hölle des Holocaust herrschte, absprangen, zu erwähnen. Und wenn bestimmte Autoren nachforschen wollen, wo es mehr von uns gab: bei Lenino[10] oder bei Monte Casino[11], bei False oder bei Kolobrzeg, werden wir der Wahrheit entsprechend antworten: dort, wo man mehr von uns aufnehmen wollte. Zum Beispiel bei Berling[12] mehr als bei Anders[13], und in der Volksarmee[14] mehr als in der Heimatarmee[15], in Katyn[16] waren es mindestens 800. Der Eintrag der polnischen Juden in das dicke Buch der Kämpfe hebt die Bedeutung des Aufstandes im Warschauer Ghetto als ein gleichzeitig heroisches und tragisches Symbol hervor. Dies wird von dem Ort dieser Epopöe beeinflusst, nämlich von Warschau. Warschau war Sitz, die gemeinsame Hauptstadt und eine gemeinsame Aufbauleistung von etwa 900.000 Polen und 400.000 Juden. Warschau war zu Anfang des XX. Jahrhunderts, vor dem Ausbruch des II. Weltkrieges, von der Fläche her das zweitgrößte und in mehrfacher Hinsicht das bedeutendste und schöpferischste jüdische Zentrum in der Welt. In Warschau waren die Juden keine Gäste und kamen nicht für einen kurzen Gastauftritt, seit mehreren Jahrhunderten gestalteten sie seinen Wohlstand und seine Geschichte, sein Bild und seine Atmosphäre. Sie nahmen auf verschiedene Art und Weise an jedem Aufstand, angefangen bei denen von Kosciuszko[17] und Kilinski[18] teil, bald wird uns daran der 100. Jahrestag des Kampfes um die Unabhängigkeit 1905[19] erinnern. Viele Generationen wirtschafteten hier, nach Kräften und Begabungen markierten sie eine dauerhafte Spur, es waren ganz verschiedene Juden: reiche und arme, solche, die jiddisch und solche, die polnisch, auch manch junge Zionisten, die sogar hebräisch sprachen; Chassiden und Assimilierte, religiöse und verzweifelte, niemand kann heute die Arbeitsplätze zählen, die das damalige Warschau den Finanziers, Fabrikanten, Kaufleuten, den Vorreitern der heutzutage so beliebten kleinen und mittelgroßen Unternehmer, zu verdanken hat. Ehrenhaft zahlen die Juden ihre Schulden der gemeinsamen Stadt gegenüber ab, ich erwähne hier die Wawelberg[20]- und Rotwand[21] – Hochschule, die Schar von Wissenschaftlern und Pädagogen, Rechtsanwälten und Aktivisten des öffentlichen Lebens und auch die Mitgestalter des unabhängigen Staates, von dessen Diplomatie und Armee, weiterhin die weltbekannten Kenner des Talmud und die säkularen Denker, Dichter und Schriftsteller, die hervorragende Texte in beiden Sprachen verfassten, Ärzte und Journalisten, auch die ausgezeichneten Handwerker, wie den linken Träumen entsprechend. Minister Peres sprach gestern über ernste Angelegenheiten, dabei erlaubte er sich einen Witz, der den Geist Warschaus wiedergibt. Ich erlaube es mir, das damalige Warschau mit dem Fragment der Aussage eines rechten Satirikers aus Cyrulik Warszawski[22] zu charakterisieren. 1925 fragte er: „Und wo waren gestern die nationalen Abgeordneten? Im Warteraum von Doktor Kerner. Ihre Frauen schauten sich Pelze bei Apfelbaum an, ihre Söhne tranken Slivovic und aßen Gänsebraten bei Pikadyla in der Bielanska Straße und ihre Töchter kauften Leckerbissen beim Hirschfeld.“ Der Vorwurf des rechten Satirikers schließt etwas ein, worüber niemand, wenn er über den Charakter Warschaus, der Stadt mit zwei Nationalitäten, die ihren Glanz, ihre Atmosphäre und ihre Genialität zwei Nationalitäten verdankt, zu sagen und zu schreiben wagt. Diese Stadt sah die schwarze Version von Sodom, antisemitische Exzesse, das Schulbankghetto, die Verbreitung von abscheulichen Blättern, die Ausschreitungen von Fußballfans. Wir erinnern uns aber auch an die Aktivisten der PPS[23]. In den letzten Vorkriegswahlen zum Stadtrat gewann die gemeinsame Liste von PPS und Bund, in den Wahlen zur Warschauer Gemeinde gewann die Liste des Bundes. Es gibt historische Tatsachen, die manchen in bestimmten Momenten, aus irgendeinem Grund nicht passen, aber es gab solche Tatsachen und sie zeugen von Warschau. „Warschau, mein liebstes Warschau, du bist der Inhalt meiner Träume“, sang kurz nach dem Zweiten Weltkrieg der jüdische Künstler Heis, und mit ihm zusammen sang dies das ganze Polen. Aber das alte, damalige Warschau gab es nicht mehr. Der Aufstand im Warschauer Ghetto war ein Trauerakkord, eine Abschiedssalve. Über das kämpfende Ghetto wurde eine weiß-rote Flagge gehisst, und die Ghettokämpfer fühlten so, sie fühlten so trotz allem. Haben sie recht gehabt? Heutzutage, während sich im Heiligen Land der drei Religionen die Spirale des Todes dreht, die von Hass, vom wahnsinnigen Terrorismus und vom Strom der kalt investierten „Petro-Dollars“ getrieben wird, zeichnet sich Polen vor Europa als Hintergrund mit Ruhe und der Absage an Straßenkrawalle aus, mit Sachlichkeit in den meisten Medienberichten. In diesen Tagen hat Polen Herrn Peres zu Gast, es meldete seine Bereitschaft zur Veranstaltung einer Friedenskonferenz an, mit neuer Energie befürwortet es das Projekt des Museums der Geschichte der Juden in Polen, in Anwesenheit des Präsidenten dankte es den Gewinnern des Wettbewerbs zwischen Tausenden von Schülerinnen und Schülern zum Thema Kultur und Geschichte der polnischen Juden. Ich möchte, dankbar allen polnischen Freunden für ihr Verständnis für die Schmerzen, für die Zerrissenheit, die wir, die letzten Juden der damaligen Generation, in diesen Tagen in unseren Herzen tragen, daran erinnern, was am 50. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz der unvergessene Arnold Mostowicz sagte: „Den Menschen guten Willens zeigen wir die Wahrheit, dass, solange sie sich nicht in der Ablehnung und Bekämpfung der Sprüche der Hassideologie vereinigen, egal, ob diese durch Wissenschaft gestützt oder offenbart wurden, und sich nicht in der Bekämpfung der Bilder und Worte, die eine Apotheose des Verbrechens und der Gewalt sind, verbinden, die Apokalypse des Bösen die Menschheit weiterhin bedrohen wird.“

Die Frage, vor der wir, die Zeugen und Teilnehmer damaliger Ereignisse, am Ende unseres Lebens heute stehen, lautet: „Es hat sich ereignet, verging es?“ Die Optimisten werden antworten: „Es hat sich ereignet und es ist schon vergangen.“ Die Pessimisten werden antworten: „Es hat sich ereignet, aber es verging nicht.“ Am Besten ist es, jeden Tag in jeder Situation zu untersuchen: „Es hat sich ereignet, aber ist es vergangen?“ Damit es vergehe, wird die Wahrheit benötigt. Die Wahrheit kommt unter großer Anstrengung, ich nenne hier nur zwei Beispiele: Trotz seiner ehrbaren Absicht war derjenige Dichter der Wahrheit nicht gewachsen, der über zwei Völker schrieb, die von gleichem Leiden gekennzeichnet seien. Gleiches Leiden gab es nicht, schon aus dem Grund nicht, als die Nazis unterschiedlich mörderische Pläne gegenüber Juden und Polen entwarfen. Wir sind aber auch verpflichtet, den Mythos richtig zu stellen, dass jenseits der Ghettomauern und der Vernichtungslager ein normales und ruhiges Leben geführt wurde. Es war anders, die Vernichtung der Juden fand in einem Staat statt, der blutete und in dem jeden Tag Leute starben. Deshalb verstehen wir uns am besten und am klarsten mit unseren polnischen Kollegen aus den Konzentrationslagern, mit Polen, die vom Unglück der faschistischen Besatzung heimgesucht wurden. Es stimmt, dass es im Rahmen des in Berlin geplanten Holocaust auch Jedwabne und nicht nur Jedwabne gab. 

Das jüdische Unglück nutzten verschiedene Kriegsgewinnler aus. An jüdischem und polnischem Unglück bereicherten sich Spitzel. Ja, viele dachten an die Vernichtung, es überwogen jedoch verschiedene Formen der Gleichgültigkeit. Mit eigenen Augen sah ich, wie drei Tage nach der Deportation der Juden aus einer kleinen Stadt nahe Lublin manche Bewohner um die Möbel, Töpfe und Decken der Juden kämpften, in den Häusern, in denen die Öfen noch nicht erkaltet waren. Aber auf der anderen Seite haben diejenigen recht gehabt, die sangen: „Wir, ein Land ohne Quislings und Petains.“ In den Wachtürmen der Todeslager konnte man neben den deutschen auch faschistische Schergen aus neun Ländern sehen und nicht einen aus Polen. Ungenügend heben wir hervor, dass, um einen Juden zu retten, neben außerordentlichem Mut der unmittelbaren Beschützer eine hilfsbereite Zustimmung vieler nötig war: der Verwandten, der Nachbarn, der zufälligen Zeugen; denn um aufzufliegen, genügte ein einziger Schuft. Trotzdem wurden in Warschau doppelt so viele Juden gerettet wie in Paris, wo dafür keine Todesstrafe drohte. Die Wahrheit tut manchmal weh, bis es richtig schmerzt. Und gerade sie bestätigt die Richtigkeit der Entscheidung, kraft derer über dem kämpfenden Ghetto die weiß-rote Flagge flatterte. Die Entscheidung von Artur Rubinstein[24], zur Eröffnung der ersten Versammlung der Vereinten Nationen unerwartet für die Welt die polnische Nationalhymne des dort nicht anwesenden Polen zu spielen. Die Entscheidung von Leopold Infeld[25], dem die besten Universitäten und der Nobelpreis offen standen, der jedoch das zerstörte Warschau wählte und dessen ruinierte Universität. Wir, die in Polen lebenden Zeitzeugen, sind dieser Entscheidung treu, aber wir haben das Recht und die Hoffnung auf die Erwartung, dass in unserer Heimat diese Entscheidung immer allgemeiner erwidert werden wird.

Übersetzung aus dem Polnischen und kommentierende Fußnoten von Magdalena Rensmann

[1] „Führer durch die nicht existierende Stadt.“ Barbara Engelkind, Jacek Leociak: „Przewodnik po nieistniejącym mieście”; IFiS PAN Warszawa 2001, 825 Seiten

[2] Der am längsten dauernde polnische nationale Aufstand gegen Russland, der von 22.01.1863 bis 1864 andauerte.

[3] Artur Grottger (1837-1867) – polnischer Zeichner, Maler und Illustrator, Vertreter der Romantik, im Bewusstsein der Polen ist er vor allem mit seinen Werken über die Ereignisse des Jahres 1863.

[4] Warschauer Aufstand – vom 01.08.1944 bis 5.10.1944 geführter Aufstand gegen den deutschen Besatzer. Als Vergeltung zerstörten die Besatzer das gesamte Warschau systematisch, ein Großteil der Bevölkerung wurde verhaftet und zur Zwangsarbeit in das „Reich“ verschleppt. Schätzungen zufolge wurden während der Kämpfe und kurz danach über 200.000 Menschen ermordet.

[5] Termopylen – ein schmaler Landesgürtel an der östlichen Küste Griechenlands. Ort der Kämpfe in der Antike. Der berühmteste Kampf fand 480 v. Chr. zwischen den Griechen und den Persern statt, der König von Sparta verteidigte mit seinen 300 Menschen den Zugang zu Griechenland vor einer aus Tausenden Soldaten bestehenden persischen Armee des Königs Kserkses. Heute gibt es dort ein Denkmal für die gefallenen griechischen Soldaten.

[6] Anspielung an den Titel des Buches von Hanna Krall: „Dem Herrgott zuvorkommen“ btb 1998

[7] Jan Blonski (geb. 1931), polnischer Kritiker und Literaturhistoriker, Essayist, Übersetzer, Professor der Jagiellonen Universität in Krakau, Literaturwissenschaftler, Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Vorsitzender des Komitees der Polnischen Stiftung für die Europäische Kultur.

[8] „Arme Polen schauen auf das Ghetto“

[9] Der Weißer Adler ist das Staatswappen Polens.

[10] Lenino – Stadt im östlichen Weißrussland, Am 12 und 13. 10.1943 fand dort ein Kampf zwischen der russischen Armee, zu der auch polnische Einheiten gehörten, und der deutschen Armee statt.

[11] Monte Casino – Hügel in Italien, wo 1944 mehrere Kämpfe zwischen den Alliierten und der deutschen Armee stattfanden. Im Mai 1944 wurden die deutschen Einheiten zerschlagen und dadurch die „Gustavlinie“ durchbrochen. In Monte Casino befindet sich ein polnischer Militärfriedhof, auf dem auch der General Anders beigesetzt wurde.

[12] Zygmunt Berling (1896-1980) General, einer der Befehlshaber der Polnischen Armee während des Zweiten Weltkrieges.

[13] Wladyslaw Anders (1892-1970) General, Politiker, seit 1941 Befehlshaber der Polnischen Armee.

[14] Volksarmee – pol.: Armia Ludowa, Untergrundarmee im besetzten Polen, gegründet im Januar 1942 von der Polnischen Arbeiterpartei (zuerst unter dem Namen Volksgarde). Die Haltung der Volksarmee gegenüber Juden war viel eindeutiger als die der anderen Untergrundorganisationen. Sie distanzierte sich klar von der Ermordung der Juden. Mehrere jüdische Partisaneneinheiten, die zunächst autonom operierten, schlossen sich der Volksarmee an. Sie lieferte den Aufständischen im Warschauer Ghetto in geringem Umfang Waffen.

[15] Heimatarmee – pol.: Armia Krajowa, militärische Untergrundorganisation im besetzten Polen, die vom Herbst 1939 bis zu ihrer Auflösung im Januar 1945 in allen Bereichen des Landes operierte. Einer ihrer Operationen war der Warschauer Aufstand. Die Heimatarmee nahm nur wenige Juden in ihre Einheiten auf, sie lieferte jedoch dem Ghetto Waffen.

[16] Katyn – Ort neben Smolensk, in dem 4200 polnische Offiziere, nach ihrer Verhaftung im Rahmen der Aggression gegen Polen, umgebracht wurden.

[17] Tadeusz Kosciuszko (1746-1817) General, polnischer Nationalheld. Nahm teil an den Unabhängigkeitskämpfen in den USA. Anführer des so genannten Kosciuszko - Aufstandes 1794

[18] Jan Kilinski (1760-1819) ein Schuhmeister, 1791 zum Stadtrat in Warschau gewählt, nahm aktiv an dem Kosciuszko – Aufstand als einer der Anführer teil. Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde er festgenommen und in Russland gefangengehalten.

[19] 1905-1907 eine Revolution im Polnischen Königreich, Massenproteste und Streiks vor allem der Arbeiter und Bauern. Sie demonstrierten unter anderem für eine Änderung des politischen Systems, Milderung des Regimes, Einstellung der Russifizierung, Einführung der polnischen Sprache in den Schulen, Gerichten und Gemeinden. Es wurde Kriegsrecht eingeführt.

[20] Hipolit Wawelberg (1843-1901) Finanzier, Philantrop, Aktivist des gesellschaftlichen Lebens. Zusammen mit S. Rotwander gründete er 1895 die Mechanische und Technische Mittelschule in Warschau, die 1906 in die Wawelberg und Rotwand Mechanisch-Technische Schule umbenannt wurde.

[21] Rotwand Stanisław (1839-1916) Finanzier und Industrieller, Aktivist des gesellschaftlichen Lebens. Zusammen mit Wawenberg Gründer 1895 der Mechanischen und Technischen Mittelschule in Warschau.

[22] Eine satirische und literarische Wochenzeitung, die in den Jahren 1926-1934 in Warschau herausgegeben wurde. Gegründet von Dichtern der Gruppe „Skamander“. Kritik am Faschismus führte dazu, dass die Zeitung verboten wurde.

[23] Polska Partia Socjalistyczna – Polnische Sozialistische Partei, gegründet 1892 in Paris. 1919 verband sie sich mit anderen sozialistischen Parteien in eine einhaltlichte Polnische Sozialstiche Partei. 1948 wurde sie offiziell von der PZPR übernommen. Sie agierte jedoch weiterhin im Exil.

[24] Artur Rubinstein (1887-1938), in Polen geborener weltberühmter Pianist. 1946 nahm er die amerikanische Staatsbürgerschaft an.

[25] Leopold Infeld (1898-1968), hervorragender polnischer theoretischer Physiker, langjähriger Mitarbeiter unter anderen von A. Einstein und M. Born. Professor der Universität in Toronto (1939-1950) und in Warschau (nach 1950). Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften.

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