
In schlechter Gesellschaft
Der Bundestagsabgeordnete Christian Ströbele geriet bei
Friedensdemonstration zwischen radikale Islamisten
Auf der Straße ist er gewissermaßen ein Stammgast. „Ich bemühe mich, zu
allen Demonstrationen zu gehen, deren Ziele ich teile“, sagt der
Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele. Zuweilen wird der Marsch
für den Frieden aber zu einer politischen Gratwanderung. Wenn sich
Christian Ströbele beispielsweise plötzlich zwischen Gruppen wiederfindet,
deren Ziele und Forderungen der Grüne überhaupt nicht teilen kann. „Da bin
ich schon des öfteren aus dem Zug wieder ausgeschert.“
In zweifelhafter Umgebung war der Politiker auch am vergangenen Samstag
gesehen worden: bei der Demo „Kein Krieg gegen den Irak“, zu der unter
anderem mehrere Parteien, Gewerkschaften und Kirchengemeinden aufgerufen
hatten. „Hayvan, hayvan ya-ya-hud!“, skandierten rund 100 Teilnehmer am
Rand der Demonstration, was auf Deutsch heißt: „Die Juden sind Tiere!“
Wenige Meter dahinter lief Ströbele. Im Zug flatterten bunte Fahnen im
Wind: die gelbe Fahne der Hizbullah und die grüne der Hamas. Außerdem trug
die Gruppe ein Plakat, das einen Hamburger zeigte, in den das Bild eines
toten Kindes montiert war. Darüber die Aufschrift: „Made in Israel“.
Ströbele war die Gruppe während des Umzugs nicht aufgefallen. „Allein die
Vorstellung solcher Äußerungen ist grauenhaft“, sagt der Politiker. Laut
Strafrecht erfüllten sie den Tatbestand der Volksverhetzung.
Ströbele kennt das Problem. Es sei unmöglich, auf Großdemonstration „immer
zu wissen, wer was ruft und zeigt“. Es sei aber Sache der Veranstalter,
dafür zu sorgen, dass solche Zwischenfälle wie der am Sonnabend
unterbunden werden, fordert Ströbele. „So etwas wie am Sonnabend ist
einfach unerträglich.“
Und was hätte Christian Ströbele getan, wenn ihm die Gruppe radikaler
Islamisten aufgefallen wäre? Wenn er die Rufe der Demonstranten verstanden
hätte? Hätte er den öffentlichen Hassausbruch zu verhindern gewusst? „Das
zu behaupten, wäre wohl Selbstüberschätzung.“
kf 1-11-02
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